Hochdruckgeologie und Vulkanologie 1
Mit der Hochdruckpresse, die in die Zentrifuge eingebaut ist, können Drücke und Temperaturen erzeugt werden, die den Bedingungen entsprechen, unter denen magmatische Gesteine entstehen. Dabei kann man z.B. die Fliessfähigkeit von Schmelzen oder das Absinken von Kristallen in Magmakammern untersuchen.
Das Experiment dient dazu herauszufinden, wie lange es dauert bis sich zum Beispiel eine Chromitlagerstätte gebildet hat.
Bei Beginn des Experiments sind die Kristalle (dunkelgrau) gleichmässig in einer Gesteinsschmelze (hellgrau) verteilt.
Nun wird die Probe in der Zentrifuge einer 1500-fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt. Dabei herrschen ähnliche Bedingungen wie in einer Magmakammer (10000 bar Druck, 1300°C).
Am Ende des Experiments sind die Kristalle zu Boden gesunken und haben sich dort verdichtet. Aus diesen Experimenten lässt sich berechnen, dass in einem 100 m dicken Magmakörper das Absinken und Verdichten von 1 cm grossen Kristallen am Boden einer Magmakammer etwa 3 Jahre dauert.
Unsere Gruppe studiert anhand von Experimenten die physikalischen und chemischen Bedingungen magmatischer Prozesse im Inneren der Erde, des Mondes und der Inneren Planeten.
Was geschieht in einer Magmakammer, bevor ein Vulkan ausbricht? Wie sieht die Grenze zwischen Erdkern und Erdmantel aus?