Treffpunkt Science City 2010
Geothermie – eine heisse Sache
Podiumsdiskussion: Energie – woher nehmen wir sie?
Im Frühling 2010 präsentiert "Treffpunkt Science City" Energievisionen, die gestern noch als Utopien galten und heute bereits wahr werden.
- Wie decken wir unseren Energiebedarf nachhaltig und wirtschaftlich?
- Wie erschliessen wir uns die Energiequellen von morgen?
- Welche Technologien stehen uns zur Verfügung?
- Wie stellen sich Wissenschaftler und Behörden unsere Energiezukunft vor?
- Wie gehen wir als Einzelne um mit unserer Energie und wie als Gesellschaft?
Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um das heisse Thema Energie geben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der ETH Zürich, der Universitäten Basel und Zürich, der Forschungsanstalten PSI und Empa sowie Vertreter des Bundesamtes für Energie BfE, des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich, von Unternehmen der Energiewirtschaft und von Ingenieurbüros.
Programm 14. April 2010 focusTerra, Sonneggstr. 5, 8006 Zürich:
18.30 bis 19.15 Uhr
Betreute Besichtigung Museum focusTerra
19.30 bis 21 Uhr
Podiumsdiskussion in Zusammenarbeit mit dem Tages-Anzeiger.
Raum C60
Geothermie – eine heisse Sache
Geothermie wird als Energiequelle der Zukunft gehandelt. Erdwärme ist schier unbegrenzt vor Ort vorhanden und umweltfreundlich. Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich ewz geht davon aus, im Jahr 2050 rund 10 Prozent des Stroms mit Geothermieanlagen zu decken.
Die bisherigen Erfahrungen mit Geothermie sind allerdings ernüchternd. Basel hat die Bohrungen wegen Erdbeben gestoppt. In Zürich haben Probebohrungen im Triemli-Quartier nicht die gewünschten Resultate geliefert.
- Was läuft falsch mit der Geothermie in der Schweiz?
- Fehlt das Potential?
- Welche Schlüsse lassen sich aus den bisherigen Bohrungen ziehen?
- Ist die Technologie zu jung und noch wenig ausgereift?
- Was braucht es, um der Geothermie zum Durchbruch zu verhelfen?
- Welche Rolle sollen die Schweiz und Zürich dabei spielen?
Über diese und weitere heisse Fragen zur Geothermie diskutieren auf dem Podium:
Andres Türler, Stadtrat von Zürich, Vorsteher der Industriellen Betriebe;
Domenico Giardini, Professor für Seismologie und Geodynamik ETH Zürich;
Adrian Altenburger, Mitglied der Geschäftsleitung Amstein + Walthert AG;
Ladislaus Rybach, Mitinhaber der Geowatt AG.
Moderation: Daniela Decurtins, Mitglied der Chefredaktion des Tages-Anzeiger
(ACHTUNG! Früherer Termin und anderer Ort!):
Sonntag, 11. April 2010
Science City, ETH Hönggerberg
11 bis 16 Uhr
ENERGIE, DIE AUS DER ERDE KOMMT
Unser Planet ist auch ein Kraftwerk. Was spielt sich im Innern der Erde ab? Wie entsteht Erdwärme? Wie lässt sie sich nutzen? Welche Chancen und Risiken birgt die Geothermie?
Kraftwerk Erde
Wie unser Planet Wärme produziert und wie sie sich nutzen lässt.
Kurzvorlesung von Domenico Giardini, Professor für Seismologie und Geodynamik ETH Zürich oder von einem Wissenschaftler aus seinem Team.
Mit Erdwärme heizen, kühlen, Strom produzieren
Kurzvorlesung von Ladislaus Rybach, Professor em. für Geothermie ETH Zürich und Mitinhaber von Geowatt AG.
Erdwärme für Zürich
Das Geothermieprojekt Sonnengarten.
Kurzvorlesung von Georg Dubacher, Leiter Energiedienstleistungen ewz.
Effizient, klimafreundlich und vernetzt
Ziele und Wege zum Energiesystem der Zukunft.
Kurzvorlesung mit Fabrizio Noembrini, Geschäftsführer des Energy Science Center ESC der ETH Zürich.
Geothermische Energie − auch als Erdwärme bezeichnet − ist die in Form von Wärme gespeicherte Energie unterhalb der Erdoberfläche. Im Erdinnern sind immense Wärmemengen gespeichert, deren Ursprung grösstenteils in der Zerfallsenergie natürlich radioaktiver Isotope liegt. So sind nach heutigen Kenntnissen im Erdkern Temperaturen von über 6000 °C, im oberen Erdmantel noch ca. 1300 °C anzunehmen (Abb. 1). Der geothermische Wärmefluss durch die Erdoberfläche beträgt über 40 Milliarden kW.
Im Schnitt nimmt die Temperatur ab Erdoberfläche pro 100 m Tiefe um etwa 3 °C zu, was einem normalen geothermischen Tiefengradient entspricht. Vielerorts auf der Welt jedoch finden sich sogenannte Wärmeanomalien, d.h. Gebiete mit wesentlich höheren Temperaturgradienten, wie beispielsweise in Island, Italien, Indonesien oder Neuseeland. Hauptanliegen der geothermischen Energienutzung ist es, die Wärme mit Hilfe von geeigneten Technologien aus der Tiefe an die Erdoberfläche zu befördern. An einigen Stellen liefert die Natur selbst das notwendige Zirkulationssystem (z.B. Thermalquellen). Anderswo müssen Erschliessungsbohrungen mit Förderpumpe beziehungsweise Erdwärmesonden mit Zirkulationspumpe eingesetzt werden.
Bei der Verwendung von geothermischen Ressourcen erfolgt eine integrale Wärmeenergienutzung aus dem Untergrund praktisch ab der Erdoberfläche bis zu technisch-ökonomisch erreichbaren Tiefen von etwa 5000 m. Wärme aus diesen Tiefenbereichen kann auch zur Produktion von Elektrizität verwendet werden (Deep Heat Mining oder Hot-Dry-Rock-Technologie).
In der Schweiz beschränkt sich der Grossteil der heute üblichen geothermischen Nutzungen auf die obersten 500 m ab Erdoberfläche.
(Hauptquelle: externe Seite www.geothermal-energy.ch)